Pausengespräch – 20 Minuten aus der Semperoper Dresden

Pausengespräch – 20 Minuten aus der Semperoper Dresden

»Die Verletzlichkeit, die man verspürt hat, hat mich am meisten berührt.«

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Beim zweiten »Pausengespräch« treffen sich Johann Casimir Eule, Chefdramaturg, und der Intendant der Semperoper Peter Theiler. Ausgehend von der aktuellen pandemiebedingten Lage geht es um den Schock der Schließung, Verletzlichkeit, die Frage nach der Bedeutung der Kultur und wie sich die Semperoper fit für die nächste Spielzeit macht.

Während der Bau der Semperoper still – und für das Publikum verschlossen – über dem Theaterplatz thront, geht es im Inneren alles andere als ruhig zu …

Intendant Peter Theiler ist zusammen mit den Kolleg*innen der Geschäftsführung und des Direktoriums im permanenten Austausch darüber, wie die Auswirkungen der Pandemie aufgefangen werden können. Mit den geplanten Neuproduktionen »Madama Butterfly«, »Don Carlo«, der Uraufführung »Die andere Frau«, dem Ballett-Mehrteiler »Vier letzte Lieder« sowie der Revue »Wie werde ich reich und glücklich« fallen allein vier Premieren aus, für die es neue Termine und Probenmöglichkeiten zu finden gilt.

Seit Kurzem kann wieder unter Einhaltung strenger Hygiene-Regeln mit dem Proben begonnen werden. Und mit der Rückkehr der Künstler*innen aller Sparten ins Haus kehrt bereits wieder so etwas wie Normalität ein. Deutlich wurde in den vergangenen Wochen, wie verletzlich wir alle sind, selbstverständlich Geglaubtes über Nacht in Frage gestellt wird – und dass Kunst und Kultur als identitätsstiftendes »Lebensmittel« für unsere Gesellschaft, für Dresden, von zentraler Bedeutung sind und nicht vernachlässigt werden dürfen.

Für den Bereich der Bühnentechnik hat die erzwungene Spielpause allerdings etwas Gutes: Der Technische Direktor Jan Seeger kann dringend erforderliche Revisions- und Erneuerungsarbeiten umsetzen oder vorziehen, und so die Semperoper fit für nächste Saison machen.

Als »Wunschmusik« hat Peter Theiler die Ouvertüre zu »Guillaume Tell/Wilhelm Tell« von Gioachino Rossini mitgebracht. Auch wenn die »Tell«- Premiere nun der verschobenen »Madama Butterfly« weichen muss, und in einer späteren Spielzeit gezeigt werden wird: der musikalische Apell für Selbstbestimmung und Freiheit bleibt ein Herzensanliegen.

Musikwunsch: Ausschnitt aus der Ouvertüre zu »Guillaume Tell« von Gioachino Rossini mit dem Orchestra dell’Academia Nazionale di Santa Cecilia, Roma unter der Leitung von Antonio Pappano.

Das Gespräch fand am 14. Mai 2020 statt.


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Über diesen Podcast

Ein Pausengespräch ist fast so spannend wie die Vorstellung selbst: Man tauscht sich über das Gehörte und Gesehene aus, stellt sich Fragen, erfährt Interessantes, manchmal auch Skurriles. In unregelmäßigen Abständen treffen sich Mitarbeiter*innen und Gäste aus der Welt der Semperoper für die Dauer einer Vorstellungspause und sprechen über aktuelle Themen, Besonderheiten des Opernbetriebes, Musik und Theater und alles, was dazu gehört.

von und mit Semperoper Dresden

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