»Ich habe meine Stadt noch nie so gesehen«
Zum Auftakt der Reihe »Pausengespräche« sprechen Dramaturg Kai Weßler und die Mezzosopranistin Stepanka Pucalkova aus dem Opernensemble über Prag in Zeiten von Corona, die Situation von Opernsänger*innen und über die Pläne der Sängerin in den nächsten Monaten.
Stepanka Pucalkova hat die Zeit der Quarantäne in Prag verbracht und erlebt ihre Heimatstadt derzeit von einer ganz neuen Seite: Plötzlich sind die Plätze und Straßen wie leergefegt. Für Künstler*innen ist die Situation in Tschechien gerade sehr schwierig, denn die staatliche Unterstützung ist nur bis Juni eingeplant.
Die Sängerin vermisst die Semperoper, wo sie in diesen Tagen eine Reihe von wichtigen Debüts gehabt hätte und bedauert besonders, dass ihre Vorstellungen von »Eugen Onegin« an der Seite von Rolando Villazón ausfallen müssen. Sie hofft aber, bald wieder musizieren und Theater spielen zu können. Immerhin: Die Zeit der Quarantäne ist auch eine Zeit der intensiven Arbeit an neuen Partien.
Ein besonderes Projekt, das im Mai hätte geprobt werden sollen, ist die Uraufführung von Torsten Raschs Oper »Die andere Frau«. Stepanka Pucalkova arbeitet gerade intensiv an der Rolle der Hagar in dieser Oper über eine biblische Dreiecksgeschichte. In einem der kommenden Pausgespräche werden wir im Interview mit dem Komponisten Torsten Rasch mehr über dieses Projekt erfahren.
Das Gespräch fand am 14. Mai 2020 statt.
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